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Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945
Newsletter August 2023
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Liebe Leser:innen des Newsletters,
liebe Freund:innen des Studienkreises,
die letzten Wochen waren für uns sehr kräftezährend und ereignisreich zugleich. Ganz besonders betroffen macht uns der Tod von Gottfried Schmidt, unserem guten Freund und langjährigen Grafiker. Er hat unsere Arbeit viele Jahre begleitet und wird uns sehr fehlen.
Im letzten Monat wurde unsere neue Ausstellung "Handlungssielräume. Frankfurter Polizeibeamte im Nationalsozialismus" im Polizeipräsidium Frankfurt eröffnet. Mitglieder des Studienkreises haben die Möglichkeit, an einer Kuratorenführung teilzunehmen.
Im folgenden Newsletter erfahren Sie zudem mehr über unsere aktuellen Projekte und bevorstehende Veranstaltungen.
Ihr
Studienkreis Deutscher Widerstand 1933 – 1945
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Wir trauern um Gottfried Schmidt
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Gottfried Schmidt, unser guter Freund und langjähriger Grafiker des Studienkreises, starb am 7. August 2023 in Mainz nach schwerer Krankheit.
Er war unserer Arbeit seit Jahrzehnten verbunden und prägte das Erscheinungsbild zahlreicher Publikationen des Studienkreises. Er war beteiligt an den „Heimatgeschichtlichen Wegweisern“ und anderen Veröffentlichungen. Insbesondere aber verantwortete er das Design der „informationen“, der wissenschaftlichen Zeitschrift des Studienkreises, deren Aussehen seit langer Zeit seine Handschrift trägt.
Gottfried Schmidt war für den Studienkreis aber viel mehr als der Grafiker. Er brachte sein Wissen als studierter Theologe und Sozialwissenschaftler in die Diskussion ein und gab der Redaktion wichtige Impulse, die nun sehr fehlen werden. Vor allem aber war er ein anregender und immer verlässlicher Freund.
Wir vermissen ihn sehr.
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Rückblick:
Eröffnung der neuen Ausstellung "Handlungsspielräume"
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Unser Ausstellungsprojekt “Handlungsspielräume. Frankfurter Polizeibeamte im Nationalsozialismus” ist abgeschlossen. Die Ausstellung wurde am 20. Juli 2023 im Polizeipräsidium Frankfurt eröffnet. Sie richtet sich insbesondere an Polizeibeamte und wird zunächst in den Dienststellen der Frankfurter Polizei gezeigt.
Die Ausstellung zeigt zehn Beamte, die Menschen vor der Verhaftung warnten, gefälschte Ausreisevia an verfolgte Personen ausgaben, Einwohnermeldekarten fälschten oder Teil des 20. Juli 1944 waren. Sie zeigt aber auch die Geschichte der Polizei im NS-Staat von der Gleichschaltung über die Beteiligung an den Deportaionen und Massenerschießungen im Osten, bis zu den Kontinuitäten im Polizeiapparat nach 1945. Deutlich wird die Verstrickung, auch der teils widerständigen Polizeibeamten, in die Verbrechen des Nationalsozialismus.
Mehr Informationen zur Ausstellung und zum Projekt finden Sie hier.
Begleitend zur Ausstellung ist ein Ausstellungskatalog erschienen, der Einblicke in die Inhalte gewährt. Der Katalog kann über unseren Shop erworben werden. Mitglieder des Studienkreises erhalten einen Rabatt.
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Mitarbeiter:in für die
Buchhaltung (Mini-Job) gesucht
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Der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt, spätestens ab Januar 2024 eine/n Mitarbeiter:in auf Mini-Job-Basis.
Zu Ihren Aufgaben gehören:
- Selbständige und termingerechte Bearbeitung laufender Geschäftsvorfälle in der Buchhaltung inklusive Kontenabstimmung
- Erstellen und Darstellung von Bilanzkennzahlen sowie Jahresbilanzen und aktive Mitarbeit bei der Abrechnung von Projekten
- Unterstützung des geschäftsführenden Vorstandes bei der Erstellung von Übersichten und Bilanzen
- Verwalten der Gehälter und Erstellen von Lohnabrechnungen
- Kenntnisse des internen und externen Rechnungswesens und entsprechender Datenerfassung in Rechnungsbüchern
Eine entsprechende berufliche Qualifikation und/oder Erfahrungen im Bereich Buchhaltung/Rechnungswesen sind erwünscht.
Sie arbeiten in einem Team aus engagierten hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen. Unterstützt werden Sie in Ihrer Tätigkeit durch unsere Administrationskraft und die wissenschaftliche Leitung des Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945.
Haben Sie Rückfragen? Dann kontaktieren Sie uns bitte über diese E-Mail-Adresse studienkreis@widerstand-1933-1945.de oder telefonisch unter 069-721575. Bewerbungsunterlagen schicken Sie bitte digital an studienkreis@widerstand-1933-1945.de.
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Rückblick:
Lernkoffer "Kinder im KZ Theresienstadt" im Einsatz
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Im Juni und Juli war unser Lernkoffer "Kinder im KZ Theresienstadt" in fünf Schulklassen in Frankfurt erfolgreich im Einsatz. Die Workshops mit den biografischen Lernkisten (mit Gegenständen) und die jetzt über eine App zugänglichen Informationen auf den Tablets waren für die mehr als 100 Schüler:innen in der Rackow-Schule und der IGS Herder eine willkommene Abwechslung zum üblichen Unterricht. Die Erarbeitung der Biografien von Edith Erbrich, Helmut Sonneberg und Esther Cohn sowie die Beschäftigung mit dem Thema Deportationen von Jüdinnen und Juden nach Theresienstadt und in die Vernichtungslager hat es den Schüler:innen ermöglicht, sich sehr anschaulich mit den Themen Diskriminierung, Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden auseinanderzusetzen. In einer den Workshops vorgeschalteten Unterrichtseinheit können sich die Schüler:innen anhand von Memory-Karten einen Gesamtüberblick über die Thematik verschaffen.
Das Feedback zu den Workshops war sehr positiv.
Einige Kommentare:
- endlich mal nicht nur das Tagebuch von Anne Frank
- cool, auch Audios, Videos und Fotos zu haben
- es war spannend, herauszufinden, was die Gegenstände erzählen
- der Workshop war interessant, informativ, bereichernd
- es war perfekt, super, sehr gut
- Die Geschichten haben mich zum Nachdenken gebracht/traurig und wütend gemacht
Die Diskussion nach der Präsentation der Arbeitsergebnisse bot genügend Stoff, gemeinsam zu überlegen, was die Erfahrung der deportierten jüdischen Kinder für das Hier und Heute bedeuten kann: dass es auf jeden Einzelnen von uns ankommt, aufmerksam gegenüber Diskriminierung von Menschen zu sein, sich einzusetzen für andere und kritisch gegenüber Organisationen und Parteien zu sein, die Gruppen von Menschen ausgrenzen und diskriminieren und Nazi-Propaganda verbreiten usw. Ein besonderes Erlebnis für die Schüler:innen der Rackow-Schule war das Zeitzeugengespräch mit Edith Erbrich, die auf die mehr als 30 Fragen intensiv einging.
Ein technisches Problem muss noch gelöst werden: Die Inhalte der Biografien werden zum Teil audiovisuell über Kopfhörer vermittelt. Leider war die Qualität der Kopfhörer nicht gut. Hier müssen wir für eine bessere Alternative sorgen. Da die finanziellen Mittel für das Projekt aufgebraucht sind, würden wir uns über Spenden für die Beschaffung besserer Kopfhörer freuen. Spenden bitte unter dem Stichwort "Lernkoffer Theresienstadt" auf unsere Kontonummer: DE90 5105 0015 0162 0768 22.
Die Workshops "Lernkoffer Theresienstadt" werden von einem pädagogischen Team des Studienkreises durchgeführt und können ab September 2023 von Schulen im Rhein-Main-Gebiet gebucht werden. Anfragen an: studienkreis@widerstand-1933-1945.de
Ausstellung "Kinder im KZ-Theresienstadt" als Roll-Up-Version
Unsere Ausstellung „Kinder im KZ-Theresienstadt" steht neben der Variante „Wandhängung" jetzt auch als „Roll-Up-Ausstellung" zur Verfügung und kann gegen eine Leihgebühr von 80,00 € pro Ausstellungswoche plus einmaligem Versicherungsanteil ausgeliehen werden. Anfragen unter studienkreis@widerstand-1933-1945.de Der Ausstellungskatalog ist gegen eine Gebühr von 6,00 € plus Porto beim Studienkreis erhältlich.
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Exkursion zur
Gedenkstätte KZ Osthofen
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Widerstand und Verfolgung zwischen 1933 und 1945 in Südhessen: Workshop und Exkursion zur Gedenkstätte KZ Osthofen
Kurz nach der Machtübernahme der NSDAP entstanden die ersten Konzentrationslager. In den frühen KZs wurden vor allem politische Gegner:innen der NS-Bewegung inhaftiert und gequält. Aus dem „Volksstaat Hessen” wurden zwischen März 1933 und Mai 1934 vor allem Angehörige der SPD, KPD und der Gewerkschaften aber auch Angehörige des Zentrums, Juden, Zeugen Jehovas und Sinti in das Konzentrationslager Osthofen bei Worms gebracht.
Im Rahmen der Gedenkstättenfahrt bekommen die Teilnehmer:innen einen Einblick in die Frühphase des Nationalsozialismus und den Widerstand gegen die NS-Bewegung vor und nach der Machtübernahme.
Samstag, 30.09.2023 – 10.00 -12.30 Uhr
Workshop und Einführung zur Frühphase des Nationalsozialismus und des Widerstands mit Schwerpunkt auf Hessen
Ort: Geschichtsort Adlerwerke, Kleyerstraße 17, 60326 Frankfurt am Main
Samstag 14.10.2023 – 10.00 -16.00 Uhr
Gedenkstättenbesuch KZ Osthofen
10.00-10.30 Uhr Begrüßung und gemeinsame Einführung zur Geschichte des frühen Konzentrationslagers KZ Osthofen
10-30-12.00 Uhr Führung über das Gelände mit Martina-Ruppert Kelly
12.00 -13.00 Uhr Besuch der Dauerausstellung KZ Osthofen - Verfolgung und Widerstand
13.00 -14.30 Uhr Gemeinsame Mittagspause
14.30 - 15.30 Uhr Austausch und Reflexion zum Gedenkstättenbesuch „Erinnerungskultur und Widerstandserzählungen“
Ort: Gedenkstätte KZ Osthofen, Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen
Anmeldung über die Homepage der Böll-Stiftung
Die Anreise zur Gedenkstätte KZ Osthofen muss individuell organisiert werden. Weitere Informationen zur Anreise finden Sie auf der Website der Gedenkstätte.
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Nichts war vergeblich. Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus
04.09.2023 - 11.09.2023 Klein-Krotzenburg (Synagoge Klein-Krotzenburg)
20.11.2023 - 4.12.2023 Herford (Kreishaus)
Es lebe die Freiheit! Junge Menschen gegen den Nationalsozialismus
11.09.2023 - 29.09.2023 Mainz (Haus des Erinnerns)
1.11.2023 - 30.11.2023 Nienburg (Rathaus)
6.11.2023 - 12.11.2023 Heidenheim (Michaeliskirche)
Kinder im KZ Theresienstadt - Zeichnungen, Gedichte, Texte
09.11.2023 - 30.11.2023 Hannover (Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Hannover)
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Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V.
Rossertstraße 9
60323 Frankfurt
Telefon: 069 721575
Mail: studienkreis@widerstand-1933-1945.de
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