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Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945
Newsletter August 2022

Lieber Leser*innen des Newsletters,
liebe Freund*innen des Studienkreises,
 
noch immer sind Sommerferien in vielen Teilen des Landes und auch im Studienkreis geht es momentan etwas ruhiger zu. Wie in vielen Orten wurde am 20. Juli der Männer und Frauen des Widerstandes gedacht. In Frankfurt stand die Swing-Jugend um den 2022 verstorbenen Emil Mangelsdorff im Mittelpunkt. Anlässlich dieses Jahrestages gab es auch einen interessanten Beitrag von Robert Habeck in der Süddeutschen Zeitung, auf den wir hier gerne hinweisen.

An dieser Stelle möchten wir Ihnen wie gewohnt die Highlights des letzten Monats vorstellen und auf die kommenden Wochen blicken. Die zweite Jahreshälfte wird für uns besonders aufregend, da drei neue Projekte auf uns warten und einige ältere Projekte ihren Abschluss finden.
 
Ihr
Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945

Wir trauern um
Zygmunt Świstak


   
Am 15. August starb einer der letzten Überlebenden des KZ "Katzbach", Zygmunt Świstak, im Alter von 97 Jahren. Wir denken in tiefer Verbundenheit an ihn und danken ihm für den unschätzbaren Beitrag, den er zur Entstehung des Geschichtsort Adlerwerke geleistet hat.

Das Bild zeigt Zygmunt Świstak während seiner Videobotschaft, die im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Geschichtsort Adlerwerke am 25. März 2022 ausgestrahlt wurde.

In einem Brief aus dem Jahr 1945, unmittelbar nach der Befreiung, schrieb er der Mutter seines Freundes Zdzisław Bittner folgende Zeilen:

 
"Ich sah Zdzisław zum letzten Mal ein paar Tage vor Weihnachten 1944 in Frankfurt am Main. Über sein weiteres Schicksal weiß ich nichts, denn kurz darauf brachte man mich zum Konzentrationslager Vaihingen und später wieder zurück nach Dachau, wo mich die amerikanische Armee befreite. Ich schreibe Ihnen in einem Brief genauer über unseren Aufenthalt im Konzentrationslager. Ich sende herzlliche Grüße, Zygmunt P.S. Mein Vater und mein Bruder sind tot."

Wir können Zygmunt Świstaks Leid nur erahnen und hoffen, dass er Frieden gefunden hat. Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Freunden.

Das Zitat stammt aus: Andrea Rudorff (2022): "Gemeinsames Trauern. Briefe eines Überlebenden des KZ 'Katzbach'". informationen. Wissenschaftliche Zeitschrift des Studienkreis Deutscher Widerstand, Jg. 46 H. 95, S. 13-17.

Fortbildung:
FLUCHTPUNKT SAARGEBIET

Pädagogische Ansätze zur Erinnerungsarbeit in Schule und offener Jugendarbeit


   
Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages im Jahr 1920 wurde das Saargebiet der Regierung des Völkerbundes unterstellt. Daraus ergab sich für die Jahre 1933-1935 eine ganz besondere Situation: Die Region wurde zum Zufluchtsort für von NS-System Verfolgte, fungierte als Transitort für eine anschließende Emigration und bot die Möglichkeit zum Austausch mit Gleichgesinnten.

Die Fortbildung greift diese regionalen Besonderheiten auf und lädt dazu ein, sich mit ausgewählten Materialien für die pädagogische Praxisarbeit auseinanderzusetzen. Gleichzeitig werden aktuelle Themen wie Flucht, Asyl, Verfolgung und Widerstand aufgegriffen und kritisch reflektiert. Teilnehmende haben zudem die Gelegenheit für den Austausch und die Vernetzung untereinander, um so verschiedene Perspektiven und Zugänge zum Thema zu erfahren.

Die Fortbildung richtet sich insbesondere an (angehende) Lehrkräfte, Studierende, Fachkräfte der außerschulischen Bildungs- und Jugendarbeit sowie ehrenamtlich engagierte Multiplikator*innen.

Datum: Donnerstag, 6. Oktober 2022
Uhrzeit: 9:00 - 15:00 Uhr
Ort: Universität des Saarlandes, August-Wilhelm Scheer Graduate Centre, Gebäude C9 3, 66123 Saarbrücken

Anmeldungen bis zum 29. September an: Stephanie Wegener
stephanie.wegener@adolf-bender.de

Adolf-Bender-Zentrum e.V.
Gymnasialstraße 5
66606 St. Wendel
Tel.: 06851 808 279 0
www.adolf-bender.de

Der Studienkreis bei den Tagen des Exils


Alttext    
Veranstaltung: Exil, die Fremde, Heimat und Essen

Wie sehr waren und sind heimatliche Gerüche, Geschmäcker und Gewürze im Exil von Bedeutung? Das gilt für die Exilsuchenden in der NS-Zeit ebenso wie für Menschen, die in jüngerer Vergangenheit und Gegenwart ihre Heimatländer verlassen mussten.

Am 10. und 14. September möchten wir in zwei Veranstaltungen Menschen unterschiedlichster Herkunft, die hier im Exil sind, zusammenbringen. Sie werden die Gerichte, die ihre Heimat unverwechselbar repräsentieren, kochen bzw. mitbringen. Gleichzeitig soll erzählt werden, warum das Exil notwendig wurde. Der Studienkreis bezieht sich mit dieser Veranstaltung auf die vegetarischen Gaststätten des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) – eine Organisation des deutschen Widerstandes.

Die ada_kantine versteht sich als eine solidarische Küche, in der insbesondere auch Menschen mit wenig Geld essen können sollen. Die Veranstaltung ist daher besonders auf Spenden angewiesen, um die wir hiermit herzlich bitten.

Spenden sind möglich auf das Konto
IBAN: DE90 5105 0015 0162 0768 22
BIC: NASSDE55XXX (Naspa Frankfurt am Main)
(Stichwort „Exil und Essen“)


Datum: Samstag, 10. September, 13:00 Uhr und Mittwoch, 14. September, 16:00 Uhr
Ort: ADA Kantine, Mertonstraße 30, 60325 Frankfurt am Main

Anmeldung bis zum 3. September unter exil@widerstand-1933-1945.de

Eine Veranstaltung des Studienkreis Deutscher Widerstand 1933–1945 in Kooperation mit Amnesty International und der ADA Kantine.

Unserer Praktikantin:
Lioba Martini


Über meine Tätigkeit als Ausstellungslotsin im Geschichtsort Adlerwerke bin ich auf den Studienkreis aufmerksam geworden und darf nun hier als Praktikantin Einblicke, Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Ich studiere Humangeographie an der Goethe Uni und finde insbesondere historische Geographien des Nationalsozialismus, soziale und widerständische Raumpraktiken, Erinnerungs- und Gedenkorte spannend.

Leider ist auch über 75 Jahre nach dem Nationalsozialismus rechtsextremes und neonazistisches Gedankengut alltäglicher Bestandteil bundesdeutscher Realitäten. Einige Fäden jüngster Betätigungen aus dieser Richtung laufen in Frankfurt am Main zusammen. Der Studienkreis ist für mich ein Zusammenschluss von Menschen, die sich diesem Trend widersetzen und sich stattdessen kritisch mit Vergangenheit und Gegenwart auseinandersetzen. Er ist eine Plattform für Reflexion, Dialog, Forschung, Dokumentation und Austausch.

In diesem Sinne freue ich mich, als Praktikantin Einblicke in die vielseitigen Bereiche des Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 zu erhalten und die archivarische, dokumentarische, forscherische und bildungspädagogische Arbeit, sowie die Publikations- und Ausstellungstätigkeit des Vereins kennenzulernen.

Ausstellungen



Nichts war vergeblich. Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

11.08.2022 - 01.09.2022 Minden (Zentrum für Erwachsenenbildung)

29.08.2022 - 28.09.2022 Braunschweig (Stadtbibliothek Braunschweig)

07.09.2022 - 27.09.2022 Frankfurt (Katharinenkirche)

 

Es lebe die Freiheit! Junge Menschen gegen den Nationalsozialismus

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Kinder im KZ Theresienstadt - Zeichnungen, Gedichte, Texte

29.08.2022 – 23.10.2022 Bad Wildungen (Stadtmuseum)
 


Impressum

Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V.
Rossertstraße 9
60323 Frankfurt
Telefon: 069 721575
Mail: studienkreis@widerstand-1933-1945.de
 
Homepage
 
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