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Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945
Newsletter November 2023

Liebe Leser:innen des Newsletters,
liebe Freund:innen des Studienkreises,


heute wird an vielen Orten an das Novemberpogrom vor 85 Jahren erinnert. In Frankfurt findet die Gedenkfeier der VVN am 10. November, ab 17 Uhr, auf dem Platz vor der Festhalle, Friedrich-Ebert-Anlage, statt.

Der Krieg in Israel und Palästina überschattet zur Zeit alle Themen. Auch wir sind traurig und erschüttert. Der menschenfeindliche und antisemitische Angriff der Hamas auf israelische Dörfer, die Morde und die Geiselnahmen haben diesen Krieg ausgelöst. Die Gewalt des Krieges trifft nun Unschuldige auf beiden Seiten.

Erschreckend ist auch der deutliche Anstieg von Antisemitismus und Rassismus in der deutschen Gesellschaft. Historisch-politische Bildungsarbeit ist vor diesem Hintergrund und vor allem auch angesichts des Wahlzuspruchs für die AfD wichtiger denn je.

Im Folgenden finden Sie wieder einige bevorstehende Veranstaltungen und Rückblicke auf vergangene Ereignisse.


Ihr
Studienkreis Deutscher Widerstand 1933 – 1945

14. November: Web-Talk "Kinder des Widerstands" mit Nora Hespers


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Der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V. bietet erneut einen Web-Talk zum Thema "Kinder des Widerstandes" an. Zu Gast ist die Journalistin und Autorin NORA HESPERS, die mit vielen Geschichten über ihren Opa, den Widerstandskämpfer THEO HESPERS aufwächst. Ihr Vater erzählt sie bei jeder Gelegenheit. Nora Hespers stellt in ihrer Jugendzeit irgendwann auf Durchzug. Erst Jahre später wird sie wieder mit ihrem Großvater konfrontiert und schreibt schließlich das Buch „Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich.“

THEO HESPERS war in der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO) aktiv und stand sowohl der KPD als auch Christlich- Sozialen Strömungen nahe. Er floh im Frühjahr 1933 in die Niederlande und schrieb in Artikeln, unter anderem für "Der deutsche Weg" und „Die Kameradschaft“, gegen die Nationalsozialisten an. Zudem hatte er Kontakte zum niederländischen, britischen und tschechoslowakischen Geheimdienst. Die Gestapo warf ihm überdies vor, Sabotageaktionen im holländischen Grenzgebiet vorbereitet zu haben. Beweise dafür blieben sie schuldig.

Im Februar 1942 wurde THEO HESPERS im belgischen Exil verhaftet und in Berlin-Moabit inhaftiert. Nach vergeblichen Gnadengesuchen seiner Familie wurde er am 9. September 1943 während der "Blutnächte von Plötzensee" in Berlin hingerichtet.

Wer war der Widerstandskämpfer Theo Hespers? Wie ging seine Familie mit seiner Geschichte um? Was prägte die Autorin Nora Hespers und welche Bedeutung haben ihre Erfahrungen für sie noch heute? Diesen und anderen Fragen spüren wir in unserem nächsten Web-Talk nach.


Web-Talk "Kinder des Widerstandes" - Gespräch mit NORA HESPERS

 
Wann? Dienstag, 14. November 2023, 19:00 Uhr
Dauer? Ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt? Einwahl-Link (Zoom):
https://us06web.zoom.us/j/88324238003

Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich!

Bild: Theodor Franz Maria Hespers 1938 am Strand von Scheveningen. Coloration von Rothfoß & Gabler.


Bei der letzten Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Kinder des Widerstands" waren Silvia Gingold und Josef Pröll als Gesprächpartner:innen zu Gast. Sie haben diese Veranstaltung am 25. Juli 2023 verpasst? Dann haben Sie nun die Möglichkeit, die Aufzeichnung auf YouTube anzusehen:
https://www.youtube.com/watch?v=cfGLwONIUr0

Stabwechsel in der Buchhaltung:
unsere neue Kollegin Karin Otto


Seit Anfang November 2023 betreut Karin Otto die Buchhaltung des Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945. Sie tritt damit die Nachfolge von Doris Seekamp an, die sich gute 20 Jahre um die Buchhaltung des Studienkreises gekümmert hat. Darüber hinaus hat Doris Seekamp sich intensiv dem Thema "Frauen im Widerstand" gewidmet, an der Ausstellung "Nichts war vergeblich!" mitgewirkt, am Projekt "Frankfurt am Main - FrauenKZ Ravensbrück" oder an Stadtrundgängen zu widerständigen Frauen in Frankfurt.

„Wir danken Doris Seekamp für ihr Engagement, das weit über den Mini-Job zur Buchhaltung hinausging“, so das geschäftsführende Vorstandsmitglied Werner Hartl. „Dankbar sind wir auch, wie sie die buchhalterischen Herausforderungen durch die Ausweitung unserer Arbeit mit dem Geschichtsort Adlerwerke und mit vielen neuen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen sowie Projektmitarbeiter:innen gemeistert hat.“

Hier kann nun unsere neue Mitarbeiterin Karin Otto ansetzen. Sie ist ausgebildete Industriekauffrau und arbeitete anschließend im Controlling. Sie studierte Innenarchitektur und war Anfang der 2000er Jahre an der Gründung eines Beratungsunternehmens für betriebliche Interessenvertretungen und gewerkschaftsnahe Organisationen in betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Fragen beteiligt.

Nächste Ausgabe der "informationen" zum Thema "Polizei im Nationalsozialismus"


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Ende November kommt die neue Ausgabe unserer Zeitschrift “informationen” aus der Druckerei. Sie widmet sich dieses Mal dem Thema „Polizei im Nationalsozialismus”.

Wie die Polizei in die Verbrechen des NS-Regimes eingebunden war, zeigt der Beitrag von Peter Römer. Zu den zentralen Verbrechensbeteiligungen der Polizei in den Jahren 1933 bis 1945 gehört die aktive Mitwirkung an der Shoah durch die Polizeibatallione im Rahmen des „Holocausts by bullets“ in Osteuropa. Torsten Schäfer blickt hier auf die historischen Ereignisse und die Forschungen rund um das Frankfurter Polizeibatallion 306. Simone Loistl und Christa Memersheimer stellen die pädagogische Arbeit mit Polizeischüler:innen am Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim vor. Die Rolle kolonialer Erfahrungen für die nationalsozialistischen Verbrechen stehen im Mittelpunkt des Gesprächs mit Muri Kaya. Ehemalige Kolonialpolizisten waren mit ihren Erfahrungen und rassistischen Praktiken auch Bestandteil der Polizei nach 1933.

Lesenswert sind darüber hinaus auch die Beiträge zum Moorsoldatenlied (Fietje Ausländer), zu jüdischen Kindern in der NS-Tötungsanstalt Hadamar (Madeleine Michel), zu Anna Seghers (Helga W. Schwarz) sowie die Besprechungen von Büchern und Filmen und neuen Medien.


18. November:
Tagung "Leben als Verfolgte"


Tausende Frankfurter Bürger:innen litten unter der Verfolgung durch den Nationalsozialismus, sei es aus rassischen, politischen, religiösen oder sonstigen Gründen.

Die ehemals Verfolgten sahen sich oft auch nach dem Ende der offiziellen Verfolgung weiterhin Schikanen der Behörden, der Schulen, der Krankenhäuser, der zivilen Bevölkerung ausgesetzt als Fortsetzung dessen, was sie und ihre Familien im Dritten Reich erlitten haben.

Anhand von Biographien der Menschen aus verschiedenen Gruppen der Opfer des Naziregime, die nach dem Krieg in Frankfurt gelebt haben, zeigt das Netzwerk, dass die Verfolgung nicht mit dem 8. Mai 1945 zu Ende war.

Die Aufarbeitung und die Anerkennung des erlittenen Unrechts erfolgte und erfolgt dabei in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Bis heute sind manche Opfergruppen mehr im kulturellen Gedächtnis verankert als andere.

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten:
hausamdom@bistumlimburg.de

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.


"Leben als Verfolgte in der Stadt der Täter"
IV. Tagung des Frankfurter Netzwerks Erinnerungskultur

 
Wann? 18. November 2023, 9:30 Uhr
Dauer? 7,5 Stunden
Ort? Haus am Dom
Domplatz 3
60311 Frankfurt am Main

Spendenaufruf


Wir merken deutlich, wie sehr die Nachfrage für Veranstaltungen gestiegen ist. Es wächst nicht nur die positive Wahrnehmung unserer Arbeit, sondern es wachsen auch die Anforderungen an unser Team.

Die vielfältigen Arbeiten sind herausfordernd, mitunter kräftezerrend. Unsere Ressourcen reichen auch angesichts steigender Energie- und Personalkosten kaum noch, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Umso mehr freuen wir uns über Ihre Unterstützung.

Sie möchten einen finanziellen Beitrag zu unserer Arbeit leisten? Dann können Sie dies über die folgende Bankverbindung tun:

IBAN: DE90 5105 0015 0162 0768 22
BIC: NASSDE55XXX (Naspa Frankfurt am Main)

Alternativ ist auch eine Spende via Paypal möglich.

Ausstellungen


Nichts war vergeblich. Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

20.11.2023 - 4.12.2023 Herford (Kreishaus)
 

Es lebe die Freiheit! Junge Menschen gegen den Nationalsozialismus

1.11.2023 - 30.11.2023 Nienburg (Rathaus)

6.11.2023 - 12.11.2023 Heidenheim (Michaeliskirche)


Kinder im KZ Theresienstadt - Zeichnungen, Gedichte, Texte

9.11.2023 - 30.11.2023 Hannover (Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Hannover)

Impressum

Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V.
Rossertstraße 9
60323 Frankfurt
Telefon: 069 721575
Mail: studienkreis@widerstand-1933-1945.de
 
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