Logo-Studienkreis_RGB-500px

Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945
Newsletter April 2023

Liebe Leser:innen des Newsletters,
liebe Freund:innen des Studienkreises,

die Reisezeit bricht an. In den Ländern Europas gibt es Tausende von Gedenkorten, die an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur erinnern. Diese Orte sind deutschen Reisenden jedoch nur selten bekannt. Deshalb hat der Studienkreis Deutscher Wiederstand 1933 - 1945 vor einigen Jahren das Projekt "Gedenkorte in Europa" ins Leben gerufen, das wir Ihnen heute vorstellen möchten.

Außerdem stehen im Mai einige spannende Veranstaltungen im Geschichtsort Adlerwerke an. Wir freuen uns darauf, Sie dort zu begrüßen.

Ihr
Studienkreis Deutscher Widerstand 1933 – 1945

Gedenkorte in Europa


Alttext

Griechenland, Frankreich, Litauen und Italien sind beliebte Reiseziele für deutsche Tourist:innen, unter ihnen viele, die außer an Landschaft, Kultur- und Kunstgeschichte auch an historisch-politischen und sozialen Fragen interessiert sind. Eine für Reisende leicht zugängliche Zusammenfassung, die Informationen vermittelt und den Weg zu Gedenkorten beschreibt, existiert – von wenigen Ausnahmen abgesehen – bis heute nicht. Diese Lücke versuchen wir zu schließen.

Über 3.000 Gedenkorte sind mittlerweile in unserem Internetportal www.gedenkorte-europa.eu beschrieben. Texte und Fotos erinnern an deutsche NS- und Kriegsverbrechen, die Täter:innen und Opfer. Und an den Widerstand in den von Nazi-Deutschland im 2. Weltkrieg besetzten Ländern Frankreich, Griechenland, Italien, Litauen und Polen. Die Geschehnisse sind Teil des kollektiven Gedächtnisses dieser Länder.

2022 konnten wir das Portal um Gedenkorte in Polen erweitern, dem Land, das als erstes die Vernichtungsmaschine der NS-Kriegspolitik erleben musste. Der Warschauer Ghettoaufstand 1943 sowie der Warschauer Aufstand 1944 sind wichtige Ereignisse der europäischen Widerstandsgeschichte. Der Länderabschnitt zu Polen zeigt zur Zeit Gedenkorte in der Woiwodschaft Lublin, z.B. das Vernichtungslager Belzec und den Marktplatz von Zamość. Wir ergänzen die Seite sukzessive um weitere Gedenkorte; z.B. um Poznań/Posen und das ehemalige Vernichtungslager Kulmhof in der Woiwodschaft Großpolen.

Mai 2023:
Veranstaltungen im Geschichtsort Adlerwerke


Alttext

4. Mai 2023, 17:30 Uhr
Feierabendführung mit anschließendem Vortrag

Am ersten Donnerstag im Mai bieten wir Ihnen wieder eine Feierabendführung an. Dabei werden die Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter:innen, Unterschiede zwischen zivilen Zwangsarbeitenden und KZ-Häftlingen und die Rolle der Nationalität der Betroffenen thematisiert.

Im Anschluss an die Führung wird Dr. Götz Hartmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., um 19 Uhr einen Vortrag zum Thema "Gedenken ohne Denkmal: Die Opfer des Todesmarsches aus den Adlerwerken und ihre Gräber" halten.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig!


 

23. Mai 2023, 19:00 Uhr
Buchvorstellung "Französische Priester und Arbeiterjugendliche in geheimer Mission"

Französische Priester und Arbeiterjugendliche mischten sich 1942 bis 1945 unter die Zwangsarbeiter:innen der deutschen Rüstungsindustrie, um ihnen solidarisch zur Seite zu stehen. Jean-Francois Ameloot, Herbert Bauch und Thomas Schmidt betrachten in ihrem Buch "Französische Priester und Arbeiterjugendliche in geheimer Mission. Unter französischen Zwangsarbeitern in den Adlerwerken in Frankfurt am Main 1942–1945" einen bisher unbekannten Aspekt der Geschichte der Adlerwerke. Wir laden Sie herzlich zur Buchvorstellung mit den Autoren und Herausgebern in den Geschichtsort Adlerwerke ein.

Anmeldungen bitte an: info@geschichtsort-adlerwerke.de.


 

25. Mai 2023, 18:00 Uhr
Stadtteilführung "Zwangsarbeit im Gallus"

Am 22. Februar wurde die Ausstellung „Rotspanier“ im Instituto Cervantes in Frankfurt am Main eröffnet. Die Ausstellung widmet sich den rund 100.000 antifaschistischen Republikaner:innen, die im Spanischen Bürgerkrieg vor Franco geflohen und in Konzentrations- und Arbeitslagern inhaftiert worden waren. Außerdem wird der Einsatz dieser „vergessenen Zwangsarbeiter“ in der französischen Armee, der Kriegswirtschaft oder der „Organisation Todt“ behandelt.

Der Geschichtsort Adlerwerke hat im März im Rahmen der Ausstellung einen Stadtrundgang zum Thema "Zwangsarbeit im Gallus" angeboten. Dieser war so schnell ausgebucht, dass wir ihn im Mai noch einmal durchführen möchten.


Anmeldungen bitte an: info@geschichtsort-adlerwerke.de.


Die Zerschlagung der Gewerkschaften


Alttext

Am 2. Mai jährt sich der Überfall der Nationalsozialisten auf die Gewerkschaftshäuser zum 90. Mal. Alle Hoffnungen, die Nazis würden ein vorübergehender Spuk bleiben, wurden damals brutal zerstört. In ganz Deutschland rückten SA-Kommandos vor die Gewerkschaftszentralen, stürmten die Häuser, plünderten und verwüsteten und hissten die Hakenkreuzfahne. Tausende von Gewerkschafter:innen werden an diesem Tag misshandelt, einige werden ermordet, viele Hunderte werden in die früh eingerichteten Konzentrationslager verschleppt.

Der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 fühlt sich dem Widerstand der Arbeiter:innen von Beginn an besonders verpflichtet. Er wurde gegründet, weil dieser Bereich des Widerstandes unzureichend erforscht und gewürdigt wurde. Dementsprechend existieren in unseren Archivbeständen zahlreiche Dokumente, Nachlässe und andere Archivalien zum Widerstand aus der Arbeiterbewegung. In der Datenbank der Centrale Sanitaire Suisse (CSS) finden sich bspw. zahlreiche Menschen, die in den frühen Konzentrationslagern inhaftiert worden sind. Darunter die Konzentrationslager Osthofen, Oberer Kuhberg (Ulm), Lichtenburg oder die Emslandlager.

Sie haben die Möglichkeit, während der Öffnungszeiten in unseren Beständen zu recherchieren. Wir bitte um eine vorherige Anmeldung an: studienkreis@widerstand-1933-1945.de.

Ausstellungen



Nichts war vergeblich. Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

04.09.2023 - 11.09.2023 Klein-Krotzenburg (Synagoge Klein-Krotzenburg)
 

Es lebe die Freiheit! Junge Menschen gegen den Nationalsozialismus

11.09.2023 - 29.09.2023 Mainz (Haus des Erinnerns)


Kinder im KZ Theresienstadt - Zeichnungen, Gedichte, Texte

09.11.2023 - 30.11.2023 Hannover (Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Hannover)
 

Impressum

Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V.
Rossertstraße 9
60323 Frankfurt
Telefon: 069 721575
Mail: studienkreis@widerstand-1933-1945.de
 
Homepage
 
Klicken Sie hier, um den Newsletter im Webbrowser zu lesen.
Wenn Sie den Newsletter nicht mehr bekommen wollen, melden Sie sich bitte hier ab.
 
   
 
   
   
 
E-Mail Powered by
Kajomi
DSGVO-konforme Newsletter